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Das ErasmusPlus/Leonardo Projekte von Volterra |
Rede
des Bürgermeister von Volterra
Giacomo Santi Im Rahmen der Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehens des ErasmusPlus/Leonardo Projektes von Volterra in der Handwerkskammer der Region Stuttgart am 09.11.2024 |
Liebe Freunde in Stuttgart.
Mit großer Dankbarkeit treffen wir uns heute, um ein besonderes wertvolles Jubiläum zu feiern: 25 Jahre beruflicher, kultureller, menschlicher und persönlicher Austausch zwischen unseren Städten im Rahmen des großen europäischen Projekts, das Erasmus heißt. Ein Vierteljahrhundert voller verwobener Geschichten, vertrauter Gesichter, ehrlicher Tränen und aufrichtiger Lächeln. 25 Jahre, in denen wir gemeinsam etwas aufgebaut haben, das geografische Grenzen und politische Unterschiede übersteigt, in denen wir eine gemeinsame Geschichte geschrieben haben - eine Erzählung von Menschlichkeit und geteilter Entdeckung. Als die ersten deutschen Jugendlichen sich auf den Weg ins Erasmus-Programm machten - damals noch bekannt als "Projekt Leonardo", zu Ehren des Genies aus Vinci, ein Symbol für Neugier und Innovation - wurden sie von dem Wunsch getragen, eine andere Welt kennenzulernen, in eine fremde Kultur einzutauchen und eine neue Sprache zu erlernen. Mit dem Mut der Jugend traten sie ihre Reise an, bereit, den kalten Winden von Volterra zu trotzen, wo sie von der Wärme unserer Gemeinschaften empfangen wurden. Es war nicht nur ein Bildungsabenteuer, sondern eine Erfahrung von Freiheit und Gastfreundschaft, in der jede Begegnung die Bindungen zwischen uns authentischer machte. Viele junge Menschen haben ihr Leonardo/Erasmus in Volterra verbracht und ein Stück ihrer Heimat mitgebracht, während sie Bindungen knüpften, die selbst die Zeit nicht trennen konnte. Einige fanden die Liebe, andere schlossen unzerbrechliche Freundschaften. Alle haben ihr Leben bereichert, indem sie Heimweh und kleine Schwierigkeiten überwanden und jede Herausforderung in Stärke sowie jede Entdeckung in Wachstum verwandelten. Es war das Jahr 1999. Eine andere Welt: Damals zahlten wir noch mit Lire und D-Mark, Symbole nationaler Identität, die in wenigen Jahren einer gemeinsamen Währung, dem Euro, Platz machten. Diese stille, aber tiefgreifende Revolution ließ uns Teil von etwas Größerem werden und verlieh uns ein Gefühl der Einheit, das heute wichtiger erscheint denn je. In jenen Tagen begann sich die Welt zu öffnen, und wir setzten mit kleinen Schritten die Puzzleteile zusammen. Mit jedem Schritt entdeckten wir, wie mächtig das Verbindende war und wie groß unsere gemeinsamen Hoffnungen werden konnten. Heute denken wir an diejenigen, die an den Wert von Beziehungen geglaubt haben, an die, die sie mit Beharrlichkeit aufgebaut haben, an die, die Herzen und Köpfe miteinander verbunden haben, und an diejenigen, die leider nicht mehr unter uns sind. Ihre Erinnerung bleibt unvergänglich in dem, was wir gemeinsam geschaffen haben. Wir erinnern uns liebevoll an jedes Lächeln, jede Umarmung, jeden gemeinsamen Moment, denn all das hat dazu beigetragen, die Verbindung zwischen uns zu stärken. In diesen 25 Jahren haben wir eine Gemeinschaft aufgebaut, die auf Dialog und Teilen beruht - im Bewusstsein, dass wir in einer Welt leben, die sich immer noch und gerade in dieser historischen Phase oft zu spalten sucht. Doch wir setzen weiterhin Vorurteile außer Kraft, getrieben von der Kraft dessen, was uns verbindet. Denn das Europa von morgen wird ein gemeinsames Zuhause sein, eine Familie, die auf Solidarität und Verantwortung basiert und bereit ist, gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft zu meistern - von den Klimawandel bis zum Kampf für eine gerechte und inklusive Welt. Die Verbindung zwischen Volterra und Stuttgart ist zu einem Symbol von Freundschaft und Zusammenarbeit geworden - eine Seite der Geschichte, die wir gemeinsam weiterschreiben wollen, wir und ihr, mit anderen jungen Menschen, die dieselben Erfahrungen machen werden, neue Gesichter kennenlernen, neue Geschichten hören und neue Emotionen erleben. Ein herzliches Dankeschön an alle, die dieses Abenteuer möglich gemacht haben: an die Handwerker, die Familien und die Institutionen. Danke an diejenigen, die von Anfang an dabei waren, und an jene, die diesen Traum auch heute noch mit Leidenschaft weitertragen. Die Welt mag sich trennen lassen, doch Freundschaft, wenn sie wahrhaftig ist, ist ewig. Es lebe Erasmus, es lebe Volterra, es lebe Stuttgart, es lebe das geeinte Europa! |
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